Wie ist das in der Praxis mit Genehmigungen etc. (NRW)

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    • Wie ist das in der Praxis mit Genehmigungen etc. (NRW)

      Hallo,

      zunächst bitte ich um Nachsicht, bin neu hier und orientiere mich noch sehr...

      Bevor ich mir nun ein "höherpeisiges" Gerät kaufe (bin für 5 Euro über ein kleines Sebengerät auf dem Trödelmarkt gestolpert und habe Blut geleckt) möchte ich kurz mal die Praxis ausloten. Naiv dachte ich ich kaufe mir eine halbwegs ordentliche Sonde, renne am WE in den Teutowald und buddel hier und da mal einen vielleicht interessanten Fund aus, stoße vielleicht auch mal auf eine alte Münze, Pfeilspitze oder sonst was.

      Nun habe ich einen Link verfolgt hinsichtlich einiger Bestimmungen in NRW. Mir war schon klar, daß ich nicht ohne zu Fragen Nachbars Garten umpfügen kann, diesen um Erlaubnis bitten müßte...

      Aber ich hatte mir doch tatsächlich vorgestellt Spaziergänge nun mit der Sonde angehen zu können und hier und da mal kurz den Boden aufbuddeln zu können. Klar gräbt man keine Schützengräben aus oder hinterläßt Stolperfallen...

      Nun jedoch fürchte ich nach Sichtung der Broschüre, daß ich die Sonde nicht ohne verschiedene Erlaubnisscheine einschalten darf, quasi im Urlaub vorher durch einen Genehmigungswald maschieren muß um dann ggf. hier und da mal etwas legal piepsen lassen zu dürfen- das trübt doch sehr meine Vorstellungen.

      Gibt es in freier Wildbahn (nicht Privatgrund) Bereiche die "Genehmigungsfrei" sind? Gibt es da eine Regel, klar erkennbare Bereiche...
      Versteht Ihr mein Anliegen, worauf ich hinaus möchte?


      Wie handhabt Ihr dieses Hobby?


      Gruß Manfred, der noch überlegt ob eine Anschaffung "Sinn" macht.

    • Grundsätzlich darf man genehmigungsfrei sondeln. Nur wenn man gezielt nach archäologischen Dingen suchen will, sollte man eine Genehmigung einholen. Diese bekommt man in NRW auch ganz einfach.

      dsu-online.de/aktuelles/sondelfragen

      metalldetektorportal.de/schatzsuche-in-nordrhein-westfalen/

      Die Archäologen in NRW haben eine Broschüre herausgegeben die etwas "zweifelhaft" ist. Sie versuchen jeden Sondengänger für ihre Dienste zu gewinnen, da sie offenbar jede helfende Hand gebrauchen können. Zudem kassiert man in NRW für die Genehmigung gerne auch mal in etwas größerem Stiel ab. Das hat fast schon den Charakter von "Schürflizenzen/Claims" wie man es aus dem Goldabbau kennt.

    • Hm,...bin etwas irritiert.

      Heißt das im Umkehrschluß, daß ich die Sonde durchaus einfach mit in den Wald nehmen kann und dort suchen und "graben" darf- natürlich ohne Beschädigungen hervorzurufen oder gar Stolperfallen zu hinterlassen?
      Konkret: Nächstes Wochenende Waldspaziergang und ich suche den Waldboden hier und dort ab, piept etwas hole ich meinen Klappspaten raus, buddel etwas herum und danach wieder zu.?

      Das ich nicht an vorhandenen Grabungsstätten rumpfuschen soll als Laie leuchtet mir ein.

      Gruß Manfred
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    • Habe mich weiter belesen, dennoch unsicher in der Sache.

      Also Buddeln geht augenscheinlich soweit ok. Bodendenkmäler dürfen nicht ohne Genehmigung besondelt werden- soweit auch ok.

      Seit 2013 hat NRW wohl auch ein Schatzregal, Funde müssen gemeldet werden...

      Nun stgellt sich mir die Frage welche Funde? Metallschrott will wohl niemand in Augenschein nehmen, wie schaut es mit den Reichspfennigen, Römermünzen etc. aus? Gibt es eine Liste oder Faustformel wie mit alten Funden zu verfahren ist?

    • Je mehr ich lese desto grumble

      Die Sache mit den Bodendenkmälern habe ich quaaaaasi verstanden.
      Ich suche weder in ausgewiesenen Bereichen noch danach, bin also ohne eine Explizite Genehmigung legal unterwegs.

      Nun lese ich, daß (NRW) nur in Bereichen gegraben werden darf die sogenannte bewegte Erdreiche haben- kurzum Äcker. Die werden regelmäßig gepflügt, sprich bewegt.
      Wald und Wiese in freier Wildbahn darf ich nun augenscheinlich doch nicht genehmigungsfrei aufreißen?!
      Fuchs, Hase, Wildschwein und Co wühlen da genehmigungsfrei herum, wir dürfen das nicht?

      Da muß ich dann wohl tatsächlich hier bei den umliegenden Bauern vorsprechen und herumwühlen...nun ja, ein Anfang.

      Falls ich das mißverstanden habe...bitte klärt mich auf.

      Gruß Manfred
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    • ohne Genehmigung darfst du zwar in vielen Bundesländern sondeln aber nicht graben, es sei denn es ist ein Badestrand.
      Du wirst nie 100% auf der sicheren Seite stehen wenn du ohne Genehmigung sondelst. Wenn du pech hast und an den Falschen gerätst und der die Polizei ruft bist du in Erklärungsnot und hast eventuell noch eine Hausdurchsuchung. Da hilft Dir hier keiner.
      Aber wenn du Nerven und Geld hast verlass Dich drauf was die DSU dazu so meint.

      Freies unbesorgtes sondeln, einfach mal so, ist in Deutschland nicht möglich.

    • Also ich bin auch Neuling, seit etwas mehr als einem Jahr dabei. Am Anfang auch verunsichert. Lauf zwar auch nicht offen mit dem MD zur Sondelstelle aber einmal da hab ich keinerlei Bedenken. Bin keine 20 mehr und wenn mal wirklich einer was will kann man es entweder diskutieren oder man laesst die Person stehen und geht. Bekannter von mir ist (ohne NFG) an sehr exponierter Strasse an einer Grossstadt unterwegs, der wurde bereits 2 oder 3 mal von der Polizei angesprochen, denen ging es aber lediglich darum ob der WKII Sch... und Muni graebt, was er nicht tut, er graebt Roemer aus grinsende-smilies-0023.gif und nicht zu wenig draussen_0008.gif
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    • der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht.

      Man kann natürlich jahrelang mit besten Erfahrungen rumlaufen ohne das was passiert und die meisten Passanten sind tatsächlich eher freundlich und neugierig. Nur man sollte immer Wissen wenn man an den Falschen gerät kann es Ärger geben und das kann teuer werden egal wie oft es vorher gut ging.

      Daher Jarod71 sei bewusst es ist nicht erlaubt und wenn man erwischt wird trägt man Konsequenzen mal mehr mal weniger.
      Vielleicht kann man sich dann rechtlich wieder rauswinden, weil manche Gesetze schwammig sind aber auch das kostet Nerven und Geld. Sei dir das nur bewusst und geh nicht zu locker damit um.

    • Ich sehe das Problem eher in der schwammigen Darstellung des Gesetztestextes und das auch noch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

      Geschrieben steht ja, mal eben kurz gefasst:
      "Wer nach oder auf Bodendenkmälern sucht und gräbt braucht eine NFG"

      Jetzt könnte ja wieder jeder sagen, "Ich suche gar nicht danach" und ist aus dem Schneider.
      Eigentlich, aber eigentlich auch wieder nicht.

      Solange es nicht ganz klar definiert ist, was ohne Genehmigung erlaubt ist, werden die Diskussionen darüber nie enden.

      Theoretisch bräuchte man sogar eine NFG wenn man in seinem eigenen Garten sondelt und daraufhin gräbt, daraus ergibt sich ja wieder eine gezielte Suche nach Objekten im Boden.
      Buddelt man aber einen Teich aus brauch, man natürlich keine NFG.
      Völliger Irrsinn, ist aber leider so.

      Ich würde mich freuen wenn die Archis mehr den Kontakt zu den Sondlern suchen würden und auch gemeinsame Projekte anstoßen, wie es in England beispielsweise gemacht wird.

    • Jaaaa,...viel Irrsinn ist da in meinen Augen auch dabei.

      Schade finde ich, daß ich mit Sonde und Spaten nicht aktiv in den Wald darf- ohne Genehmigung. So bleiben nur Privatgelände mit Zustimmung des Eigners, also der Bauer im eigenen Dorf etc. Sicher ein Anfang aber auf Dauer wenig befriedigend.

      Ich werde mal an die entsprechenden Stellen schreiben oder anrufen und von meiner Seite Kontakt aufnehmen. Immerhin sind wir ja die Neuen. Archis gibts ja schon deutlich länger, da gehört es sich, sich einmal vorzustellen ;-)
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    • Das wäre doch mal ein interessanter Einstieg :)
      ...nee viel war bisher nicht zu holen, habe da schon verschiedene Gedenkplätze abgesondelt, bis auf eine güldene Obstschale und so ein paar Blechkelche ist da nicht viel bei herumgekommen und daher wollte ich mir hier mal ein paar Tipps für echte Hotspots abholen...können auch Halbe Halbe machen :)
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    • hans_marder schrieb:

      Erzaehl denen nicht das Du schon mit der Sonde unterwegs bist ;-) "uebrigens ich habe schon xyz gefunden" Hat einer in Wiesbaden gemacht, die Archies der Gute und der Boese sind explodiert :D
      Da bin ich etwas anderer Meinung.

      Wer glaubt, daß sich die Archis die Hosen mit der Beißzange anziehen liegt verkehrt. Die wissen doch auch daß sich ein Frischling keine NFG besorgen will, der will sich doch erst mal mit dem Hobby vertraut machen und wenns ihm schmeckt, dann vielleicht erst an eine NFG denkt.

      Als ich vor 3 Jahren die NFG beantragte wurde ich auch gefragt wie lang ich das schon mache. Ich sagte ihnen, daß ich 1996 damit angefangen habe - und hatte kurz darauf das ersehnte Papierchen in der Hand, wird jetzt alle 2 Jahre verlängert. Muß allerdings dazu sagen, daß ich einige keltische Sachen vorher dort schon abgegeben hatte.

      Wenn du denen aber erzählen willst daß du gestern einen MD gekauft hast und heute die NFG beantragen willst hast schon verloren, das klingt nach Verarsche...

    • Bloß 3 Geschlechter? Dachte es wären 62, hatten unsere Grünlinge doch mal propagiert.

      Aber hast schon Recht, hier wirds immer verrückter, die EU bürokratisiert bis ins Detail hinein. Aber da ist Ö auch dabei, nur zum Glück habt ihr eine Regierung die noch einigermaßen auf ihr Volk hört...
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    • Dann mal meine versprochene Rückmeldung:

      Ich habe mich beim "Vertreter" der oberen Denkmalbehörde meines Kreises vorgestellt und mein Anliegen dargelegt:
      Einerseits ein wenig nach Münzen suchen, andererseits, wenn möglich mich als "Hilfskraft" bei Grabungen etc. anzubieten.

      Ich kann eine NFG beantragen in der bis zu 25 Äcker verzeichnet sind, diese würde zunächst für 1 Jahr gelten, dann schaut man gern neu.
      Man hat mir des weiteren einen Kontakt zum LWL vermittelt. Dort habe ich am 9.1. einen Termin. Hier kann ich mit dem zuständigen Archäologen Details etc. besprechen, so heute telefonisch mit selbigem vorbesprochen. In wieweit es da zu einer Zusammenarbeit kommen kann/wird wird sich zeigen. Denke ich muß mich als Neu- und Grünling erst einmal "beweisen", fände ich nachvollziehbar.

      Grundsätzlich zeigte sich der Vertreter der Denkmalbehörde sehr offen und interessiert. Auch hatte ich den Eindruck, daß ich da keine großen Widerstände bei fortdauernden Anfragen zu befürchten hätte, blicke dem sehr gelassen entgegen.

      Ich halte Euch auf dem laufenden...falls das überhaupt von Interesse ist?

      Rundgruß
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