...wie damals bei den Pfadfindern
Heute (bzw. gestern) auf nem frischen Acker unterwegs - knapp 5 ha freies Schussfeld, nebenan werkeln noch die zahllosen Saisonkräfte des Großbauern, machen den Lauch raus.
Der Schrubbertrecker fährt die Spuren ab und macht den Ackerboden für den nachfolgenden Sondler (meinereiner) butterweich und eben.
Ein junger Bursche, kaum 20 Jahre alt hatte die Aufgabe, die Bewässerungsrohre abzuschrauben und auf die Seite zu legen bis der Trecker drüber ist, dann wieder das Ganze umgekehrt. Ich sondle gemütlich 50m weiter, nichts als Reichspfennige unter der Spule, aber zufrieden weil auch das Wetter mitmacht.
Irgendwann ein Schrei, wusste erst gar nicht was los ist, guckte mich um, der junge Bursche kniete am Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Einige seiner Kollegen liefen hin, guckten - und gingen zurück an ihre Arbeit. Seltsam, der schreit doch nicht vor Lust? Also, ich auch hin, er sprach zwar nur rumänisch (denk ich mal), aber der Blick auf seine Hand sagte alles. Auf dem ungeschrubbten Ackerboden hatte sich schon eine rotbraune Pfütze gebildet und bei näherem Hinsehen stand der Nagel von seinem kleinen Finger im 90°-Winkel nach oben, bissl Fleisch hing auch noch dran.
Ihn also an der Schulter gepackt und ans Auto diktiert, dann den Verbandskasten gesucht (verdammt, man sollte wissen wo der ist) und in der Mittelarmlehne der Rücksitzbank gefunden. Gaze und Mullbinde über die offene Wunde, der Nagel war mittlerweile verschwunden, aber das blutete durch. Fingerling aus Pflaster gefertigt, das ging dann besser. Den verschwitzten, jammernden Burschen Auto gesetzt und Richtung Dorf gestartet (der MD lag noch auf dem Acker, wurde mir erst später bewusst), im Navi ein KraHaus gesucht, 11km weiter gibts eins, also los.
Mitten im Dorf wedelte er mit der gesunden Hand "Doktor", ah, der Hausarzt bzw. der Arzt der die Jungs abcheckt wenn sie für die 3 Monate als Erntehelfer kommen oder wie auch immer, den kannte er jedenfalls. Rein in die Praxis, eigentlich geschlossen, machten aber dank meiner diskreten Anmeldung dann doch auf und nahmen ihn gleich unter ihre Fittiche. Sein Chef wurde verständigt und ich zurück auf den Acker. Der MD lag noch unberührt da rum - vielleicht will ihn keiner, gibt ja bessere als den - und noch ein Stündchen gesondelt.
Aber glaubts mir, wenn ich heut gar nix gefunden hätte gings mir trotzdem gut, hat mich einfach nur gefreut dem Burschen erste Hilfe zu leisten.
Ich hoffe der Beitrag wird nicht gelöscht, hat ja nix mit Funden zu tun - sollte aber auch mal gesagt werden...
Heute (bzw. gestern) auf nem frischen Acker unterwegs - knapp 5 ha freies Schussfeld, nebenan werkeln noch die zahllosen Saisonkräfte des Großbauern, machen den Lauch raus.
Der Schrubbertrecker fährt die Spuren ab und macht den Ackerboden für den nachfolgenden Sondler (meinereiner) butterweich und eben.
Ein junger Bursche, kaum 20 Jahre alt hatte die Aufgabe, die Bewässerungsrohre abzuschrauben und auf die Seite zu legen bis der Trecker drüber ist, dann wieder das Ganze umgekehrt. Ich sondle gemütlich 50m weiter, nichts als Reichspfennige unter der Spule, aber zufrieden weil auch das Wetter mitmacht.
Irgendwann ein Schrei, wusste erst gar nicht was los ist, guckte mich um, der junge Bursche kniete am Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Einige seiner Kollegen liefen hin, guckten - und gingen zurück an ihre Arbeit. Seltsam, der schreit doch nicht vor Lust? Also, ich auch hin, er sprach zwar nur rumänisch (denk ich mal), aber der Blick auf seine Hand sagte alles. Auf dem ungeschrubbten Ackerboden hatte sich schon eine rotbraune Pfütze gebildet und bei näherem Hinsehen stand der Nagel von seinem kleinen Finger im 90°-Winkel nach oben, bissl Fleisch hing auch noch dran.
Ihn also an der Schulter gepackt und ans Auto diktiert, dann den Verbandskasten gesucht (verdammt, man sollte wissen wo der ist) und in der Mittelarmlehne der Rücksitzbank gefunden. Gaze und Mullbinde über die offene Wunde, der Nagel war mittlerweile verschwunden, aber das blutete durch. Fingerling aus Pflaster gefertigt, das ging dann besser. Den verschwitzten, jammernden Burschen Auto gesetzt und Richtung Dorf gestartet (der MD lag noch auf dem Acker, wurde mir erst später bewusst), im Navi ein KraHaus gesucht, 11km weiter gibts eins, also los.
Mitten im Dorf wedelte er mit der gesunden Hand "Doktor", ah, der Hausarzt bzw. der Arzt der die Jungs abcheckt wenn sie für die 3 Monate als Erntehelfer kommen oder wie auch immer, den kannte er jedenfalls. Rein in die Praxis, eigentlich geschlossen, machten aber dank meiner diskreten Anmeldung dann doch auf und nahmen ihn gleich unter ihre Fittiche. Sein Chef wurde verständigt und ich zurück auf den Acker. Der MD lag noch unberührt da rum - vielleicht will ihn keiner, gibt ja bessere als den - und noch ein Stündchen gesondelt.
Aber glaubts mir, wenn ich heut gar nix gefunden hätte gings mir trotzdem gut, hat mich einfach nur gefreut dem Burschen erste Hilfe zu leisten.
Ich hoffe der Beitrag wird nicht gelöscht, hat ja nix mit Funden zu tun - sollte aber auch mal gesagt werden...